Patellaluxation

Osteosarkom Du liest Patellaluxation 12 Minuten Weiter Radialisparese
  1. Was ist eine Patellaluxation?
  2. Was können die Ursachen für eine Patellaluxation sein?
  3. Welche Symptome treten bei der Patellaluxation auf?
  4. Besonderheiten beim Hund
  5. Besonderheiten bei der Katze
  6. Besonderheiten beim Pferd
  7. Wie kann eine Patellaluxation diagnostiziert werden?
  8. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Patellaluxation?
  9. Wie können Sie Ihr Tier zusätzlich unterstützen?

 

Was ist eine Patellaluxation?

Die Patella ist die Kniescheibe: ein kleiner, flacher, runder Knochen, der zum Kniegelenk gehört. Sie ist in die Sehne des M. Quadriceps, des großen Kniestreckermuskels, eingebettet. Die Quadricepssehne strahlt in den Unterschenkelknochen ein. Die Patella ist ein sogenanntes Sesambein – das ist ein Knochen, der in einer Sehne sitzt und als Abstandshalter dient. Die Patella schützt so die Quadricepssehne vor zu großer Abnutzung durch Reibung bei Bewegungen des Kniegelenks.

Bei der normalen Bewegung des Knies in Beugung und Streckung gleitet die Patella in einer Führungsrinne des Oberschenkelknochens, der sogenannten Rollfurche oder Gleitrinne.

Gerät die Patella aus ihrer Rollfurche seitlich heraus, spricht man von einer Patellaluxation.
Die Patella kann zeitweise oder dauerhaft ausrenken. Je nach Schwere der Luxation wird sie in Grad 1 bis Grad 4 eingeteilt.

Grad 1 bezeichnet eine leichte Luxation, bei der die Kniescheibe durch leichten Druck aus ihrer Position gebracht werden kann und von selbst wieder zurückspringt. Auch Luxationen, die während der Bewegung entstehen und sich unmittelbar von selbst wieder richten, zählen zu Grad 1.

Bei Grad 2 luxiert die Kniescheibe von alleine und kommt nicht von selbst wieder in ihre Position zurück. Sie kann aber durch leichten Druck des Tierarztes wieder korrigiert werden.

Grad 3 ist eine dauerhafte Luxation. Die Patella kann durch Manipulation wieder an den richtigen Platz gebracht werden, luxiert jedoch sofort wieder, sobald der Druck nachlässt.

Eine Luxation Grad 4 lässt sich nicht mehr mit der Hand korrigieren. Eine Operation ist nötig.

Eine häufige Begleitverletzung der Patellaluxation, vor allem bei den höheren Schweregraden, ist ein Riss der Kniegelenkskapsel. Bei häufigeren Luxationen nimmt auch der Knorpel Schaden. Das Heraus- und Zurückgleiten ist ein Mechanismus, der den Knorpel stark abnutzt und beschädigt. Auf Dauer kann dies zu Entzündungen und Arthrose führen.

 

Was können die Ursachen für eine Patellaluxation sein?

Häufige Ursache für eine Patellaluxation ist die genetische Veranlagung oder Prädisposition. Bestimmte Hunderassen, vor allem kleine Hunde und Zwergrassen, sind häufiger betroffen. Auch bei den Katzen gibt es Rassen, die zu einer Patellaluxation neigen. In der verantwortungsvollen Hunde- und Katzenzucht wird dies berücksichtigt. Für die Zuchtverbände ist eine Patellaluxation ab bestimmten Ausprägungen ein Ausschlusskriterium. Betroffene Tiere werden nicht zur Zucht zugelassen.

Eine angeborene Achsenfehlstellung der Beine führt dazu, dass die Kniescheibe bei der normalen Kniebewegung nicht achsengerecht gleiten kann, sondern durch den Quadricepsmuskel seitlich aus ihrer Führung gezogen wird.

Fehlentwicklungen im Wachstum, zum Beispiel eine zu gering ausgeprägte Rollfurche, können eine weitere Ursache für Patellaluxationen sein.

Begünstigende Faktoren für eine Patellaluxation sind außerdem ein schwaches Bindegewebe, schwache Muskulatur und Übergewicht. Unfälle und Stürze können ebenfalls eine Patellaluxation zur Folge haben.

 

Welche Symptome treten bei der Patellaluxation auf?

Eine leichte Patellaluxation zeigt oft nur wenige oder keine Symptome. Beim Tierarzt wird sie manchmal nur zufällig entdeckt. Häufiges Lecken oder Kauen am Knie kann ein Hinweis auf Knieschmerzen aufgrund einer Patellaluxation sein.

Bei den stärker ausgeprägten oder wiederholt auftretenden (habituellen) Luxationen ist Lahmheit das wichtigste Symptom. Oft tritt die Lahmheit nur für kurze Zeit oder wenige Schritte auf und verschwindet sofort wieder, wenn die Patella in ihre korrekte Position zurückgerutscht ist.

Eine schwerere Luxation äußert sich oft im deutlichen Lahmen. Ihr Tier versucht, das betroffene Bein möglichst stark zu entlasten. Es tritt kaum noch auf, oder versucht auf drei Beinen zu gehen. Dadurch kann auch ein hüpfendes Gangbild entstehen. Auch wenn das Hinterbein in einer bestimmten Position „eingefroren“ wirkt und nicht mehr bewegt werden kann, ist das ein wichtiger Hinweis.

 

Besonderheiten beim Hund:

Kleine Hunde und Zwergrassen sind besonders häufig betroffen. Die Ursache kann eine verbreitete Achsenfehlstellung der Hinterläufe sein: die Hunde haben O-Beine. Dies verändert den Muskelzug bei der normalen Bewegung. Anstatt gerade nach oben zieht der Quadricepsmuskel die Kniescheibe leicht nach innen. So kann sie durch den Muskelzug aus ihrer normalen Führungsrinne geraten.

Meist luxiert die Patella nach medial, das heißt sie verlagert sich in Richtung der Beininnenseite. Die Luxation nach lateral, also nach außen, ist seltener. Sie tritt eher bei mittleren und größeren Hunden auf, ist aber auch bei kleinen Hunden nicht ausgeschlossen.

Da Hunde gut trainiert werden können und gerne Aufgaben erledigen, hat die konservative Behandlung, die Therapie ohne Operation, oft eine gute Prognose – natürlich abhängig von der Ausprägung der Luxation. Ein Tierphysiotherapeut kann Ihnen Übungen zeigen, mit denen Ihr Hund Muskelkraft aufbauen kann. Gut ausgeprägte und trainierte Muskeln stabilisieren die Kniescheibe und sorgen für einen harmonischen Bewegungsablauf.

 

Besonderheiten bei der Katze:

Patellaluxationen bei der Katze sind entweder genetisch oder verletzungsbedingt.
Bei der genetisch bedingten Patellaluxation verlagert sich die Kniescheibe meist nach innen (medial). Sie kann auch an beiden Hinterbeinen gleichzeitig auftreten.

Manche Rassen, wie Abessinier und Burmesen, sind häufiger von Patellaluxationen betroffen. Tiere mit einer Patellaluxation sollten unbedingt aus der Zucht genommen werden.

Auch durch eine Verletzung, beispielsweise ein Sturz oder ein Unfall, kann die Patella ausrenken – häufig nach außen (lateral). Begleitend treten hier oft Band- und Kapselverletzungen auf.

Typisch für eine Patellaluxation bei der Katze ist ein hüpfendes Gangbild, da die normale Kniebewegung immer wieder blockiert und behindert wird. Auch zeitweise auftretende Bewegungsblockaden beim Beugen oder Strecken des Beins sind wichtige Hinweise.

Katzen mit Normalgewicht und gut ausgeprägter Muskulatur sind seltener von Patellaluxationen betroffen. Das Klettern auf Bäume ist ein gutes Muskeltraining zur Vorbeugung!

 

Besonderheiten beim Pferd:

Eine Patellaluxation ist beim Pferd relativ häufig. Oft tritt sie bei Pferden im Wachstum auf, oder bei Pferden die noch in der Ausbildung stehen. Auch eine erbliche Komponente wird beobachtet. Shetlandponys und Friesen sind häufiger betroffen. Die Patellaluxation beim Pferd kann normalerweise gut behandelt werden.

Meist verlagert sich die Kniescheibe beim Pferd nach oben (kranial, Richtung Kopf). Diese Verlagerung ist häufig temporär, die Kniescheibe gelangt von selbst wieder in ihre Normalposition zurück. Typische Symptome sind das Vermeiden von engen Wendungen, oder auch ein kurzes Einknicken der Hinterhand.

Häufig hält das Pferd das betroffene Hinterbein stark gestreckt. Beim Zurückspringen der Kniescheibe ist ein kurzes Klacken zu hören. Verbleibt die Patella in ihrer falschen Position, kann das Hinterbein nur gestreckt in einem Bogen nach vorn geführt werden, dies erfolgt dann über eine Außenbewegung.

Um die Patellaluxation nach oben zu behandeln, trainiert man vor allem die Muskeln der Hinterhand. Longieren, Stangenreihen in verschiedenen Höhen, Cavalettizirkel oder Trabstangen sollen das Pferd motivieren, die Hinterhand stärker einzusetzen. Wechseln Sie Reiten und Longieren ab für eine ausgewogene Belastung. Ein Pferdephysiotherapeut oder Pferdeosteopath kann Ihnen dabei helfen, passende Übungen zu finden, die Sie selbst mit Ihrem Pferd durchführen können.

Die Luxation nach unten oder außen ist glücklicherweise selten. Sie kann durch Unfälle verursacht werden. Bänder, die die Kniescheibe in Position halten, reißen und können die Patella nicht mehr stabilisieren. Ein typisches Anzeichen ist die veränderte Haltung des betroffenen Hinterbeins: Das Pferd beugt das Hinterbein stark, als wolle es sich hinsetzen.

Die Luxation nach unten oder außen bildet sich normalerweise nicht von selbst zurück und erfordert meist eine Operation, bei der die Kniegelenkskapsel gestrafft und die Gleitrinne für die Kniescheibe am Oberschenkelknochen vertieft wird. An die Operation schließt sich eine längere Rehabilitationsphase an, in der das Pferd nur im Schritt geführt wird. Nach und nach, wenn wieder mehr Belastung möglich ist, sollten auch die Muskeln gezielt auftrainiert werden.

 

Wie kann eine Patellaluxation diagnostiziert werden?

Eine leichte Patellaluxation, die kaum Symptome verursacht, ist oft nur ein Zufallsbefund beim Tierarzt. Wenn Sie Ihren Hund, Ihre Katze oder Ihr Pferd wegen Lahmheit beim Tierarzt vorstellen, geben das Gangbild und Ihre Beschreibung der Auffälligkeiten wichtige Hinweise.

Durch einen einfachen Drucktest an der Patella kann der Tierarzt feststellen, ob die Kniescheibe stabil eingebettet ist, oder ob sie seitlich aus ihrer Führung herausgedrückt werden kann. Auch eine permanent luxierte Patella lässt sich ertasten.

Um bei einer dauerhaften Luxation den Schweregrad zu beurteilen, wird ein Röntgenbild angefertigt. Auch um eine Operation planen zu können, wird eine Röntgenaufnahme benötigt.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Patellaluxation?

Eine leichte Patellaluxation (Grad 1 oder Grad 2) kann konservativ behandelt werden – das bedeutet, ohne eine Operation. Nach dem Einrenken, das man auch Reposition nennt, wird das Kniegelenk zeitweise mit einer Schiene stabilisiert. Wir bieten zum Beispiel die individuell angepasste Kniebandage mit Schiene oder eine Orthese an. Gleichzeitig ist es wichtig, die Muskeln zu trainieren und gezielt aufzubauen.

Oft arbeiten Hunde auf einem Unterwasserlaufband, um die Muskeln sehr effektiv zu kräftigen. Durch den verbesserten Muskelzustand soll die Kniescheibe in ihrer korrekten Position gehalten werden.

Wird eine Operation nötig, werden meist mehrere Korrekturen ausgeführt. Die Rollfurche am Oberschenkel wird vertieft, sodass die Kniescheibe besser in ihrer Führungsrinne läuft. Der Knorpel wird dabei durch eine spezielle Operationstechnik erhalten. Zusätzlich wird die Ansatzstelle der Quadricepssehne am Unterschenkel so versetzt, dass der Quadricepsmuskel wieder in gerader Linie zieht und die Patella nicht zur Seite abweicht. Um die oft überdehnte Kapsel gleichzeitig zu stabilisieren, wird häufig eine Kapselraffung durchgeführt.

Falls der Knorpel schon stärker beschädigt ist oder die Kniescheibe sehr weit oben sitzt, kommt eine alternative Operationstechnik zum Einsatz: Patellar Groove Replacement (PGR). Hier wird ein Teil der Gleitrinne entfernt und durch eine Endoprothese, eine innere Teil-Gelenksprothese, ersetzt.

Ist die Ursache für die Patellaluxation eine sehr schwere Achsenfehlstellung der Hinterbeine, kann auch die Fehlstellung korrigiert werden. Bei einer Umstellungsosteotomie werden passende Keile aus den Knochen entfernt, um die Beinachse zu begradigen.

Vor allem junge Hunde profitieren von einer Operation. Bei jeder Luxation werden Knorpel- und Gelenkstrukturen geschädigt, sodass im Laufe der Zeit immer mehr Schmerzen und Beschwerden auftreten. Arthrose ist eine Komplikation, die sich nach mehreren Luxationen langsam entwickelt. Greift man hier frühzeitig ein, können viele Folgeschäden vermieden werden.

Nach einer Operation muss Ihr Hund, Ihre Katze oder Ihr Pferd sich für einige Zeit schonen, damit Knochen und Bänder in Ruhe heilen können. Nach und nach können Sie die Belastung steigern. Einen genauen Plan für die Nachbehandlung erhalten Sie von Ihrem behandelnden Tierarzt.

 

Wie können Sie Ihr Tier zusätzlich unterstützen?

Während der konservativen Behandlung einer Patellaluxation, und genauso nach einer Operation, ist gezieltes Muskeltraining immens wichtig. Die Muskeln spielen eine wichtige Rolle für die Kniestabilität. Sind sie stark genug, laufen die Bewegungen harmonisch und korrekt ab. Mit geeigneten Übungen lässt sich Muskelkraft aufbauen und trainieren. Fragen Sie am besten einen Tierphysiotherapeuten um Rat. Ein Tierphysiotherapeut führt passende Übungen mit Ihrem Tier durch, und zeigt Ihnen auch, wie sie zuhause selbst mit Ihrem Hund, Ihrem Pferd oder Ihrer Katze üben können.

Die Stabilität und die achsengerechte Beweglichkeit des Knies können Sie mit einer passenden Orthese oder Bandage unterstützen. Wir fertigen beides nach Maß, sodass das Hilfsmittel Ihrem Tier genau passt. Orthesen und Bandagen sind sowohl begleitend bei der konservativen Behandlung einer Patellaluxation geeignet, als auch zur Nachbehandlung nach einer Operation.

Die Orthese besteht aus stabilem und trotzdem leichtem Kunststoff. Sie kann mit Gelenk und auch in Zwei-Schalen-Technik gefertigt werden. Durch die Maßanfertigung nach einem Gipsabdruck ist gewährleistet, dass die Orthese optimal passt.

Die Kniebandage mit Schiene wird ebenfalls individuell angefertigt und unterstützt das Kniegelenk Ihres Hundes in der Stabilität. Sie ermöglicht die korrekte Beweglichkeit und unterstützt das Training des achsengerechten Bewegungsablaufs für den Erhalt der Muskulatur.

Unterstützend können Sie unsere HerzensTier Wund(er)schutzcreme auftragen, bevor Sie die Orthese oder Bandage anlegen. Die natürlichen Wirkstoffe helfen dabei, Druckstellen vorzubeugen und sorgen für ein angenehmes Hautklima.

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