- Was ist eine Arthrodese?
- Was können die Gründe für eine Arthrodese sein?
- An welchen Gelenken kann eine Arthrodese durchgeführt werden?
- Wie ist der Ablauf einer Arthrodese?
- Welche Komplikationen sind möglich?
- Welche Folgen können bei einer Arthrodese auftreten?
- Besonderheiten beim Hund
- Besonderheiten bei der Katze
- Besonderheiten beim Pferd
- Wie können Sie Ihr Tier zusätzlich unterstützen?
Was ist eine Arthrodese?
Eine Arthrodese ist die operative Versteifung eines Gelenks. Die Arthrodese kommt als letztes Mittel bei schweren Gelenkerkrankungen oder -verletzungen in Frage. Sind andere konservative und operative Methoden ausgeschöpft oder nicht möglich, bleibt manchmal nur die Versteifung, um dem erkrankten Tier ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Oft ist die Arthrodese auch die letzte Möglichkeit vor einer Amputation.
Was können die Gründe für eine Arthrodese sein?
Schwere Fehlstellungen, wie zum Beispiel stark ausgeprägte Hyperextension (Durchtrittigkeit) oder Hyperflexion sind mögliche Indikationen für eine Arthrodese. Die Versteifung soll eine bessere Stabilität des Beines zur Folge haben und Folgeschäden der Fehlbelastung verhindern. Ohne Behandlung und Unterstützung kann eine solche Fehlstellung Arthrose oder andere Gelenkschäden verursachen. Gleichzeitig werden die gesunden Gelenke übermäßig belastet. Eine Arthrodese kann dieses funktionelle Ungleichgewicht verbessern.
Ist ein Gelenk stark von Arthrose betroffen, kann die Versteifung dauerhaft Schmerzen lindern und dem erkrankten Tier wieder ein besseres Gangbild ermöglichen. Arthrose ist häufig sehr schmerzhaft – vor allem in fortgeschrittenen Stadien ist kaum noch schmerzfreie Bewegung möglich. Die Arthrodese verhindert Bewegung im erkrankten Gelenk, sodass das Tier sein Bein wieder beschwerdefrei belasten kann.
Ein weiterer häufiger Grund für eine Arthrodese sind Verletzungen. Wird ein Tier angefahren oder stürzt aus großer Höhe, können Trümmerbrüche entstehen, bei denen das gesamte Gelenk in Gefahr ist und eine Versorgung der vielen einzelnen Brüche kompliziert wird. Die komplette Wiederherstellung solch komplexer Frakturen erfordert oft eine lange Zeit der Entlastung und Rehabilitation. Dies ist bei Tieren nur schwer zu erreichen. Deshalb wird das betroffene Gelenk versteift, um zeitnah wieder eine möglichst gute Funktion des Beines zu ermöglichen.
Auch schwerwiegende Luxationen können Ursache für eine Gelenkversteifung sein.
An welchen Gelenken kann eine Arthrodese durchgeführt werden?
Eine Versteifung am Tarsal- oder Karpalgelenk bei Hund oder Katze kann das Tier meist gut kompensieren. Das Gangbild verändert sich nur wenig, und das Tier ist kaum eingeschränkt. In der ersten Heilungsphase nach der Operation treten manchmal Komplikationen wie Wundheilungsstörungen oder Lockerungen des Implantats auf. Auf lange Sicht jedoch führt die Arthrodese an Tarsal- oder Karpalgelenk meist zu sehr zufriedenstellenden Ergebnissen. Das alltägliche Leben des betroffenen Tieres wird deutlich verbessert.
Arthrodesen von Schulter, Ellenbogen oder Knie stellen einen stärkeren Eingriff in den normalen Bewegungsablauf dar. Das Gangbild verändert sich gut sichtbar. Sie werden deshalb deutlich seltener durchgeführt. Dennoch gibt es Situationen, in denen eine Versteifung nötig sein kann. Indikationen für eine Versteifung von Schulter, Ellenbogen oder Knie sind zum Beispiel starke Arthrosen, die nicht mehr anderweitig behandelt werden können, Trümmerbrüche, alte Brüche die nicht ausreichend ausgeheilt sind, und chronische Luxationen.
Wie ist der Ablauf einer Arthrodese?
Eine Arthrodese findet unter Narkose statt.
Der Knorpel des zu versteifenden Gelenks wird komplett entfernt. An manchen Gelenken ist es zusätzlich nötig, die knöchernen Gelenkflächen so zu bearbeiten, dass sie aufeinander passen. Zwischen die Knochen wird spongiöses Knochenmaterial eingebracht. Spongiöses Knochenmaterial ist eine Substanz aus dem Inneren der Knochen, die aus Knochenbälkchen und Knochenmark besteht. Dies soll ein Zusammenwachsen der Knochen (knöcherne Durchbauung) begünstigen.
Die Knochen werden mit Metallimplantaten (Platten) verbunden, die mit den Knochen verschraubt werden. Diese Platten gibt es in verschiedenen Größen und Formen, sie werden genau passend für das betroffene Gelenk ausgewählt. Neu entwickelte Implantate, wie zum Beispiel die Stufenplatte, sorgen dafür, dass die versteifte Extremität schon bald wieder belastet werden kann.
Ziel ist es, das Gelenk in einem sogenannten physiologischen Winkel zu versteifen. Ein physiologischer Winkel ist ein Winkel, der eine gute Restfunktion der Gliedmaße ermöglicht und keine Fehlstellung darstellt. Die Verbindung der Knochen soll stabil sein und unter einer leichten Kompression (Druck) erfolgen. Die stabile Verbindung stellt besondere Herausforderungen an die operierenden Tierärzte: beim Gehen gibt es einen ständigen Wechsel zwischen Be- und Entlastung, mit dem das versteifte Gelenk zurechtkommen muss.
Die Versteifung unter Kompression sorgt für eine bessere knöcherne Durchbauung der Arthrodese. Unter Druck bildet der Körper mehr stabiles Knochenmaterial, das zusätzliche Festigkeit und Belastbarkeit bringt.
Während der ganzen Operation versucht der Tierarzt, die Muskulatur so gut wie möglich zu schonen. Statt zu schneiden, werden Muskeln vorsichtig zur Seite geschoben. Diese Technik sorgt für kleinere innere Wundflächen, verringert die Komplikationsrate und verbessert die Belastbarkeit unmittelbar nach der Operation.
Wenn die Arthrodese anfangs noch nicht belastungsstabil ist, wird zusätzlich eine Gipsschiene mit einem Verband angelegt.
Welche Komplikationen sind möglich?
Wie nach jeder Operation oder Verletzung können auch bei einer Arthrodese Wundheilungsstörungen auftreten. Der Hautschnitt ist relativ groß – das Implantat muss durchpassen. Dies birgt immer die Gefahr einer Infektion oder Entzündung. Sauberkeit bei der Pflege und beim Verbandswechsel ist sehr wichtig, um das Risiko für eine Wundheilungsstörung zu vermindern.
Der Verband und die Gipsschiene verursachen häufig Druckstellen. Um das Bein nach der Operation zu entlasten, wird die Gipsschiene fest und straff angelegt. Die Haut verträgt dauerhaften Druck aber nur schlecht. Sie wird nicht ausreichend durchblutet und nimmt Schaden.
Mit immer ausgefeilteren Implantaten und Operationstechniken wird versucht, ein möglichst belastungsstabiles Ergebnis zu erreichen. So kann die Entlastung durch Verband und Gipsschiene auf ein Minimum reduziert werden und das Risiko von Druckstellen verringert werden.
Implantatbrüche oder Implantatversagen können vor allem in der Anfangsphase nach der Operation auftreten. Die metallenen Verbindungen werden bei jeder Bewegung stark belastet. Bevor die Heilung abgeschlossen und die Knochen zusammengewachsen sind, lasten die Kräfte komplett auf dem Implantat. Dies kann in ungünstigen Fällen dazu führen, dass sich das Implantat lockert, bricht oder an den verschraubten Stellen ausreißt.
Eine Lockerung des Implantats kann auch längere Zeit nach der Operation noch auftreten.
Im Röntgenbild lässt sich manchmal ein unvollständiger Gelenkdurchbau beobachten. Das bedeutet, es wurde nicht genügend körpereigenes Knochenmaterial gebildet, um die Knochen komplett zusammenwachsen zu lassen. Um diese Komplikation möglichst zu vermeiden, wird das Implantat so angebracht, dass die Gelenkenden unter leichtem Druck aufeinander stehen. Diese Kompression sorgt für eine bessere Knochenbildung.
Welche Folgen können bei einer Arthrodese auftreten?
Durch die veränderten mechanischen Bedingungen verändert sich das Gangbild nach einer Arthrodese. Dieser möglicherweise „unrunde“ Gang ist aber normalerweise kein Anzeichen für Schmerzen. Die Tiere können die Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenks relativ schnell kompensieren. Sie entwickeln ein Gangbild, mit dem sie im täglichen Leben gut zurechtkommen.
Jedoch können die angrenzenden Gelenke oder die anderen Extremitäten durch den veränderten Bewegungsablauf verstärkt belastet werden. Das fehlende Bewegungsausmaß im versteiften Gelenk wird durch ein vergrößertes Bewegungsausmaß der nicht betroffenen Gelenke teilweise ausgeglichen. Dies kann bis zu Arthrose führen. Solche Überbelastungen treten zum Beispiel in den Zehengelenken relativ häufig auf.
Besonderheiten beim Hund
Eine Arthrodese beim Hund findet meist an Karpalgelenk oder Tarsalgelenk statt. Hunde, die starke Durchtrittigkeit oder Hyperextension zeigen, sind oft deutlich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Neben einer Veränderung des Gangbildes können starke Schmerzen bei jedem Schritt auftreten.
Eine Arthrodese im Karpalgelenk oder Tarsalgelenk versteift das betroffene Gelenk und fixiert es in einer biomechanisch günstigen Stellung. So werden die Fehlstellung und die Fehlbelastung beseitigt. Nach der Operation ist eine Zeit der Entlastung und Schonung nötig. Spaziergänge sollten – sobald sie wieder erlaubt sind – zunächst nur an der Leine stattfinden. Die Belastung kann erst nach und nach gesteigert werden.
Der Hund entwickelt sein eigenes Gangbild, um die plötzlich fehlende Beweglichkeit auszugleichen. Ist die Heilung abgeschlossen, beeinträchtigt die Arthrodese den betroffenen Hund kaum noch.
Besonderheiten bei der Katze
Bei Katzen stellen Stürze aus großer Höhe eine häufige Ursache für eine Arthrodese des Karpalgelenks dar. Katzen haben eine sehr bewegliche Wirbelsäule. Diese flexible Beweglichkeit ermöglicht es ihnen, sich während eines Sturzes in der Luft so zu drehen, dass sie auf den Pfoten landen und sich abfangen können. Das rettet ihnen häufig das Leben. Die einwirkende Kraft kann bei einem tiefen Sturz aber zu schweren Frakturen der Karpalgelenke führen.
Versteifungen des Tarsalgelenks werden meist in Folge von komplizierten Brüchen, zum Beispiel nach einem Verkehrsunfall, durchgeführt. Bei einem Trümmerbruch – oder wenn viele kleine Knochenabsplitterungen vorhanden sind – kann eine Arthrodese die beste Lösung sein.
Bis das versteifte Gelenk durch knöcherne Durchbauung stabilisiert ist, muss die Katze das betroffene Bein entlasten. Wildes Spielen und Klettern ist erst nach der Heilung wieder möglich. Nach abgeschlossener Regeneration erreichen die Katzen aber wieder eine gute Lebensqualität und sind meistens kaum eingeschränkt.
Besonderheiten beim Pferd
Sprunggelenksarthrose (Spat) ist eine häufige Indikation für eine Arthrodese beim Pferd. Zeigen weniger invasive Methoden, wie zum Beispiel die Injektion von Hyaluronsäure, keinen oder zu geringen Erfolg, kommt eine Versteifung in Frage.
Anstelle von Metallimplantaten werden drei Löcher durch die Tarsalgelenke gebohrt. Durch die natürlichen Heilungsvorgänge in den Bohrlöchern sorgt der Körper im Anschluss selbst dafür, dass sich das Gelenk versteift. Diese Methode bietet den Vorteil einer schnelleren Wiederherstellung. Durch die relativ kleinen Bohrlöcher verringert sich auch die Gefahr einer Infektion.
Nach Ausheilung und Rehabilitation zeigt das Pferd meist keine Lahmheit mehr und kann sogar wieder angepasst geritten werden. Nach einer Arthrodese ist die korrekte Hufpflege besonders wichtig. Beim Reiten sollten Sie auf eine ausreichend lange Aufwärmphase achten, und sehr enge Wendungen sowie Seitengänge möglichst vermeiden.
Wie können Sie Ihr Tier zusätzlich unterstützen?
Eine Karpalbandage oder Tarsalbandage mit Schiene hilft nach der Operation bei der Entlastung des betroffenen Beins. Unsere Bandagen sind aus weichem Neopren gefertigt. So sitzen sie sehr bequem und passen immer gut. Das Neopren-Material wärmt zusätzlich. Die Wärme entspannt und kann Schmerzen lindern. Eine integrierte, herausnehmbare Schiene sorgt für eine gute Stabilisation.
Mit einer maßgefertigten Orthese können Sie noch mehr Stabilität erreichen. Sie ist besonders empfehlenswert, wenn nach der Operation über längere Zeit Unterstützung von außen nötig ist. Wir fertigen die Orthese mit Hilfe eines Gipsabdrucks genau für Ihr Tier an.
Da die Orthese individuell nach Maß und angepasst an die Bedürfnisse Ihres Tieres angefertigt wird, kann sie nach Absprache mit dem Tierarzt auch eine Alternative zur operativen Versteifung darstellen.
Unsere Wunder-Produkte unterstützen Ihr Tier ganz besonders in der Nachsorge nach einer Operation. Das Arnikawunder besteht aus 100% natürlicher Arnikaessenz. Arnika fördert die Durchblutung und wirkt gleichzeitig kühlend. Das sorgt vor allem nach einer Operation für Erholung und Linderung. Massieren Sie das Arnikawunder leicht in die umgebende Muskulatur ein und sparen Sie dabei den Narbenbereich aus.
Wenn die Wunde vollständig verheilt ist, können Sie den Arnikawunderwickel anlegen. So kann die Arnikaessenz ihre Wirkung über längere Zeit entfalten. Der Arnikawunderwickel ist wiederverwendbar – tränken Sie ihn beim nächsten Mal einfach erneut mit Arnikawunder.
Das Murmelwunderöl aus reinem Murmeltieröl stammt aus den Alpen. Dort wird Murmeltieröl traditionell als Naturheilmittel gegen Schmerzen, Entzündungen und rheumatische Beschwerden genutzt. Massieren Sie es sanft in die betroffene Extremität ein. Für eine längere Einwirkzeit können Sie den unkomplizierten und wiederverwendbaren Murmelwunderwickel nutzen.
Unser Gelenkwundergel kann Erholung und Regeneration unterstützen. Es empfiehlt sich besonders als Pflege in der Rehabilitationsphase. Die pflanzlichen Zutaten wurden speziell für eine positive Wirkung auf Sehnen, Bänder und Gelenke ausgewählt. Das Gelenkwundergel ist auch gut geeignet, um die nicht betroffenen Beine zu behandeln und zu unterstützen, da diese nach einer Arthrodese vermehrt belastet werden.
HerzensTier Arthrose ist eine natürliche, pflanzliche Nahrungsergänzung, die genau auf die Bedürfnisse beanspruchter Gelenke abgestimmt wurde. Die Kräutermischung eignet sich gut als dauerhafter Futterzusatz nach einer Arthrodese, um die nicht betroffenen Gelenke besonders zu unterstützen. Sie tragen nach einer Versteifung mehr Last als zuvor und werden durch das veränderte Gangbild anders beansprucht. Mit HerzensTier Arthrose können Sie die Gelenke Ihres Tieres gezielt unterstützen. Neuseeländische Grünlippmuschel, Teufelskralle und Ginkgo enthalten viele Nährstoffe, die für eine gesunde Gewebestruktur wichtig sind.
Als kurzfristige, kurmäßige Gabe ist HerzensTier Arthrose akut besonders gut geeignet. Nutzen Sie HerzensTier Arthrose akut vor allem in der Rehabilitationsphase nach der Operation, um die Gelenke Ihres Tieres in dieser anstrengenden Zeit besonders zu fördern. Ausgewählte natürliche Zutaten, allen voran die Neuseeländische Grünlippmuschel, Hagebutte, Teufelskralle und viele andere, können die normale Gelenkfunktion unterstützen.
In einem orthopädischen Hundebett kann sich Ihr Hund nachts besonders gut entspannen. Der spezielle, funktionelle Schaum bietet gleichzeitig guten Halt und viel Bequemlichkeit. Er passt sich genau an den Körper Ihres Hundes an und ermöglicht eine gute Regeneration und Erholung im Schlaf.
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