Das Nervensystem von Hunden und Katzen besteht aus dem zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und dem peripheren Nervensystem (einzelne Nerven, die aus dem Rückenmark entspringen und zu Muskeln, Organen und Hautbereichen ziehen).
Nach der Funktion unterscheidet man das willkürliche (somatische) Nervensystem und das autonome (vegetative) Nervensystem. Das somatische Nervensystem ist größtenteils für bewusste Bewegungen, Muskulatur und Motorik zuständig, während das vegetative Nervensystem automatische Organfunktionen steuert: Blutdruck, Herzschlag, Atmung, Verdauung, Temperaturregulation und vieles mehr.
Das Gehirn erhält über sogenannte „aufsteigende Nervenbahnen“ Informationen darüber, was gerade im Körper und der Umgebung los ist. Angepasst daran erteilt es über „absteigende Nervenbahnen“ Befehle, zum Beispiel an die Muskulatur. So ist gewährleistet, dass sich beispielsweise Bewegungen jederzeit auf die Umgebung abstimmen: Beim Laufen über eine holprige Wiese müssen die Muskeln anders aktiviert werden als auf einem glatten Gehweg.
Eine wichtige Rolle für die Funktion des Nervensystems spielen die Sinnesorgane. Sie nehmen Informationen aus der Umwelt auf und leiten diese ans Gehirn weiter: sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken. Außerdem senden Rezeptoren in Muskulatur und Gelenken Signale über Muskelspannung und Körperposition – diesen Sinn bezeichnet man auch als Tiefensensibilität oder Propriozeption.
Besonderheiten beim Hund:
Für Hunde ist die Nase das wichtigste Sinnesorgan. Schon an Größe und Form lässt sich erkennen, welche große Rolle das Riechen spielt. Das Riechhirn ist bei Hunden besonders stark ausgeprägt. Hundenasen können enorme Leistungen erbringen. Sie unterscheiden Spuren verschiedenen Alters und verfolgen die neueste. Sie erkennen Gerüche aus weiter Entfernung, und können viel mehr unterschiedliche Duftrichtungen unterscheiden als Menschen. Nicht umsonst werden Hunde oft als Schnüffelprofis eingesetzt: sie erschnüffeln zum Beispiel Drogen am Flughafen, Schimmelpilze in Häusern oder manchmal sogar bestimmte Krankheiten.
Besonderheiten bei der Katze:
Katzen hören besonders gut. Sie können ihre Ohren sehr exakt und sogar unabhängig voneinander bewegen. Katzen nehmen Geräusche wahr, die Menschen und vielen anderen Säugetieren zu leise sind – und sie hören in Frequenzbereichen, die vielen anderen Lebewesen verborgen bleiben.
Das Sehen ist ein weiterer wichtiger Sinn für Katzen. Als Jäger nehmen sie Bewegungen besonders gut wahr, sogar in der Dämmerung. Durch die Anordnung der Augen entsteht ein weites Gesichtsfeld von etwa 200 Grad.
Welche Probleme können beim Nervensystem auftreten?
- neurologische Lähmungen
- Dackellähmung
- Bandscheibenvorfall mit neurologischen Auswirkungen
- Cauda-Equina-Syndrom
- Degenerative Myelopathie
- Radialisparese
- Borreliose
- Schlaganfall
- Demenz
- Tumore